Volunteer in Zambia

kurze Erholung in Südafrika
zam1 Völlig reif für Ferien komme ich am 1. Januar 2016 in Kapstadt an. Die Energie was zu machen ist gleich null und so hänge ich erst mal 2 Tage nur rum und lese. Danach gehts dann aber doch noch nach Boulders Beach in Simons Town. Ich will unbedingt die Pinguin Kolonie sehen. Der Strand ist total überfüllt und die Pinguine der Anziehungspunkt für Touristen, aber ich habe wenigstens etwas gesehen.

 

auf nach Zambia
In Zambia angekommen gibts erst mal Stress. Es gibt keinen Strom und darum funktionieren die Kreditkarten Lesegeräte am Zoll nicht. Das Visum kostet 80 Dollar, die Zollbeamtin schickt uns an den Bankomaten ausserhalb des Flughafens. Da muss man erst zambianische Kwatscha rauslassen und in der Bank wieder zu Dollar wechseln lassen und dann zurück an den Zoll und das Gepäck holen.
Hannah erwartet uns und sie beantwortet schon eine ganze Reihe von Fragen. Simon und ich sind die Neuankömmlinge bei den Löwen Volonteers.

 

zam2Zuerst gehts zur Unterkunft. Tolle Bungalows, seit 2 Tagen bezugbereit, warten da. Melody und Charity sind die beiden Frauen, die für uns putzen und waschen. Nicht nur klingende Namen, es sind auch fröhliche Ladies. Das frisch fertig gestellte Haupthaus bekommt noch Fenster und wir helfen ein bisschen beim Aufräumen.

 

zam5Am ersten Arbeitsmorgen gehts in eine Schule. Auf der kaum existenten Strasse fahren wir eine Stunde lang durch kleine Dörfer bis wir schlussendlich in Maunga ankommen. Es sind Ferien und wir sind nicht sicher, wie viele Kinder auftauchen werden. Aber sobald wir die Bälle ausgepackt haben kommen schon aus allen Richtungen Kinder angerannt. Es ist unglaublich heiss und feucht. Es ist eine arme Schule und die ersten Eindrücke sind schwer verdaulich. Was wir erzählt bekommen, hilft auch nicht allzu hoffnungsvoll zu sein.

 

DSC_0394-(1)Fürs Mittagessen fahren wir zurück in den Mosi-oa-Tunya-Nationalpark wo auch die Büros sind. Am Nachmittag gehts dann nach Dambwa, da wo die Löwen gehalten werden. Die Gehege sind ausserhalb des Nationalparks. Die Fütterung ist ein riesen Spektakel und schnell sind schon mal die ersten 50 Fotos geschossen.

 

spielzeugDie nächsten Tage vergehen wie im Flug. Wir basteln Spielzeuge für die Löwen. Dazu wird der Mist von Büffeln, Elefanten oder Flusspferden mit Blättern umwickelt und mit Palmenblättern zusammen geknotet. Diese sind am Anfang ziemlich bescheiden, aber mit Hilfe von Kennedy bekommen wir schlussendlich eine Antilope hin, die auch die Löwen tief beeindruckt. Die Spielzeuge werden im Gehege versteckt, von den Löwen aber ziemlich schnell gefunden und innerhalb von Sekunden auseinander genommen. Ausser die Antilope, da zeigen sie gebührenden Respekt vor unserer künstlerischen Leistung.

 

zam3Auch Schulbesuche stehen immer wieder auf dem Programm. Unter der Woche reisen wir dazu mit der Bibliothek umher und es gibt spezielle Lese Sessions. Am Samstag steht jeweils Kids Club auf dem Programm. Da gibt es keine Schule, sondern Erkenntnisse werden spielerisch vermittelt. Mein besonderes Highlight war der Bau einer Minigolf Anlage, welche die Kinder zu kreativen Ideen mit Potional zu Weiterentwicklung animieren sollte. Es war ein lustiger und lehrreicher Morgen für alle. Oder die Olympiade, welche den Kinder aufzeigen sollte, dass man etwas was nicht gleich funktioniert, immer wieder probieren kann und man sich laufend verbessert. Auch dieser Morgen war unglaublich lustig und spannend. Aber die Schulbesuche hinterlassen immer einen nachdenklichen Eindruck, zu viele Sachen sieht und hört man, die man gerne ignorieren würde.

 

zam6Ein anderes Highlight waren die Insect Research Stunden. Da ich gar kein Fan von Krabbelviechern bin und auch keine schönen Schmetterlinge umbringen will, hatte ich vor dem ersten Research Tag ein bisschen Bammel. Dabwiso aber schaffte es von der ersten Sekunde an, meine Neugier zu wecken und hatte man einen Käfer im Visier, dann wurde das Erwischen zur Pflicht. So zogen wir bewaffnet mit Schmetterlingsnetz durchs Gebüsch, stellten Fallen und konnten es kaum erwarten, bis wir diese auch wieder leeren durften. Plötzlich wurde jede freie Minute von allen zur Insektenjagd genutzt und bei allem was wir sahen, kam sofort die Frage auf… haben wir das schon?

 

zam7Und dann waren natürlich all die Stunden weswegen ich das Projekt ausgewählt hatte… die Löwen. Am Nachmittag gings meist raus nach Dambwa. Da wurden die Löwen Gehege geputzt, sprich Mist und Knochen wurden weggeputzt, die Trinkbrunnen gesäubert und die Umgebung gepflegt. Dazu musste mit einem Schuhlöffel-artigem Teil Rasen gemäht werden… etwas was ich bis zum Schluss nicht richtig hinkriegte, mir aber eine Monsterblase bescherte. Danach wurden die Löwen gefüttert. Dieses Spektakel war jedes mal wieder unglaublich. Damit die Löwen ihre Futter Portionen gerecht erhalten, mussten diese erst mal vorbereitet werden. Meat Prep war das Schlagwort und ich hatte eine schlaflose Nacht vor dem ersten Mal… wenn auch wegen den Moskitos, nicht unbedingt nur wegen dem Prep… 😉

 

zam4Ein Löwe kriegt durchschnittlich alle 4 Tage rund 10-12 Kilo Fleisch. Meistens Esel, aber auch Kühe oder wenn es gar nichts hat, auch mal Hühner. Die Tiere werden meistens (leider eben nur meistens… eine andere schlaflose Nacht..) schon tot angeliefert und man muss sie nur noch in Stücke schneiden. Die ganze Angelegenheit ist blutig, stinkig und vom anatomischen Standpunkt her unglaublich interessant. Dieser Ansatz half mir mich genug abzulenken, damit ich nicht umkippte oder schlimmeres…

 

Oder wir sind mit Torrie zu den Löwen gefahren, die eigentlich bald entlassen werden sollten und darum im riesen Gehege leben, aber im Moment auch immer gefüttert werden. Da beobachteten wir dann während einer Stunde ganz genau einen Löwen oder beobachteten die sozialen Interaktionen von der 12 köpfigen Gruppe (und schossen nonstop Fotos).

 

zam9Ein Tag stand ganz im Zeichen vom kulturellen Austausch und so fuhren wir zu Fredrick, der als Löwen Betreuer arbeitete. Zusammen mit seiner Familie, Verwandtschaft und Nachbarn bekamen wir einen Eindruck vom Dorfleben. Wir holten mit seiner Tochter Wasser, kochten zusammen und danach gabs Musik und Tanz… und weitere 100 Fotos. Der Tag war spannend, lehrreich, aber auch erschreckend und ein guter Ausgleich zur täglichen Arbeit.

 

zam8Zusätzlich stand manchmal auch ein Ausflug in die Stadt auf dem Programm (Eis essen gehen, Gummihandschuhe pöschtele… ) oder eine Language und Culture Stunde. Wobei ich wieder einmal sprachlich nichts gespeichert hatte ;-( . Und manchmal ging es beim Nachhauseweg nicht über die Hauptstrasse, sondern durch den Nationalpark inkl. Safari.

 

zambEin weiteres Highlight waren Bushwalks, die manchmal am Morgen von Friday oder Chephos durchgeführt wurden. Die wunderschöne Landschaft des Zambezi Rivers und die bunte Vogelwelt gaben genug her, dass man jeden Morgen mit einem Walk hätte starten können.

 

abAm Morgen ging das Programm jeweils um 6:30 los, dann wurden wir abgeholt. Bis wir am Abend wieder zu Hause waren, war es ca. 18:30 und meistens waren wir alle bereits vor 21 Uhr im Bett. Und so waren die drei Wochen so schnell um und es war Zeit weiter zu ziehen.

 

 

boWobei das auch in Ordnung war, so schwer der Abschied auch fiel. Ich brauchte Zeit um all die Eindrücke verdauen zu können. Dazu ging es erst mal für drei Tage Richtung Bovu Island. Diese unglaublich schöne Insel war sehr entspannend. Am Ufer konnte ich Elefanten beim Baden beobachten, am Abend gab es eine Sunrise Fahrt im Kanu.

 

weiter nach Zimbabwe
zam10Für die Victoria Falls reiste ich weiter nach Zimbabwe. Man kann auch auf der zambianischen Seite zu den Fällen, aber die ganze Ausbreitung, sieht man nur von Zimbabwe aus. Auf der Safari in Zimbabwe sah ich dann aber, ausser Vögel, nicht mehr viele Tiere… war trotzdem ein schöner Ausflug.

 

Löwen

Gesichter von Zambia

Zambia, Südafrika (Pinguine) und Zimbabwe (Victoria Falls)

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